Der Karabiner 98 AZ (= Karabiner 98a)

Nachdem 1898 das Gewehr 98 in der Armee eingeführt war, teilte das preußische "Allgemeine Kriegsdepartment" im Jahr 1900 den verbündeten Kriegsministerien mit, daß nach dem Muster des Gewehres 98 ein Kavallerie- und ein Artilleriekarabiner vorgelegt worden waren.

Die ersten Muster entsprachen genau dem Karabiner 88 und dem Gewehr 91. Die Karabiner 98 hatten bis auf den Kammerstengel das gleiche System wie die Gewehre 98. So wurden einige Versuchsreihen mit Karabinern 98 begonnen, wobei 1905 die Einführung der S-Patrone in diese Versuchsreihe mit einbezogen wurde.

Zollgrenzschutzbeamte nach 1940

Im Oktober 1907 wurde in der preußischen Gewehrfabrik in Erfurt mit einer Versuchsserie des neuen Karabiners 98 AZ (= mit Aufpflanz- und Zusammensetzvorrichtung) begonnen. Die anschließenden Truppenversuche mit diesen neuen Karabinern wurden von preußischen und bayerischen Truppen durchgeführt. Als besondere Kennzeichen der Karabiner, bei denen die S-Patronen Standardmunition war, stellten sich das Mündungsfeuer, Mündungsknall und der starke Rückstoß heraus.

Am 16.1.1908 wurde der Karabiner 98 AZ im Kaiserreich eingeführt.


Die Aufpflanz- und Zusammenstellvorrichtung
ist gut zu erkennen.

Während bei den Truppen der Karabiner 98 AZ bereits 1908 eingeführt wurde, entschied man sich bei der Reichsfinanzverwaltung erst viel später für dessen Einführung. Durch die bevorstehende Einführung der Mehrladepistole anstelle des Gewehres und durch den Ausbruch des ersten Weltkrieges entschloß man sich hier erst Anfang der 20er Jahre für die Einführung des Karabiners 98a. Grenzaufseher zu Fuß und Zollschiffer trugen, anfangs nur in besonders schmuggelgefährdeten Gebieten, einen Karabiner. Für die Ausbildung der Beamten mit den Karabinern waren ab 1927 Einsteckvorrichtungen mit Zielmunition (EL 24) und ab 1930 mehrschüssige Kleinkaliberläufe benutzt worden. Da ab 1935 nur noch die Karabiner 98 k ausgeliefert wurden, blieben nur die Restbestände der 98 a bei den Dienststellen, bis sie Ende des 2. Weltkrieges dann ganz durch diese abgelöst wurden.

Technische Daten:

Kaliber 7,92 mm (8 x 57 IS) S Patrone
Gesamtlänge 1090 mm
Lauflänge 590 mm
Gewicht 3570 g
5-schüssig