Die Browningpistole Mod. 1900

Am 21.3.1899 erteilte die US-Patentbehörde John M. Browning ein Patent für eine Mehrladepistole. Die Auswertungsrechte, ausgenommen für das Gebiet der USA, wurden ihm von der belgischen Firma FN abgekauft.

Diese Pistole, für die eigens eine neue randlose Patrone im Kaliber .32 (= 7,65 mm brow.) entwickelt wurde, sicherte er auch über ein deutsches Reichspatent ab. Fast alle Polizeibehörden nahmen diese sehr bedie nungs- und handhabungsfreundliche Pistole in ihren Bestand auf. Die Browningpistole Modell 1900 war die erste serienmäßig hergestellte Pistole von John Browning.

Die Browningpistole war am Niederrhein 2 Jahre zur Probe getragen worden (1909).
Browning-1 Nachweis

In der Reichszollverwaltung wurden Anfang des 20. Jahrhunderts Trageversuche mit Mehrladepistolen gemacht, die die bislang geführten Gewehre und Karabiner ablösen sollten. So wurde im Rheinland von 1907 - 1909 die Browningpistole getestet. Hier wurde sie im Grenzdienst von Radstreifen und Beamten in Zivil getragen. Das Finanzministerium in Sachsen entschied sich 1908, Grenzaufsehern beim Dienst mit Schneeschuhen Browningpistolen zuzuweisen, bis Preußen sich für eine Mehrladepistole entschieden hatte, was aber erste für etwa 1910 abzusehen war. Die Browningpistole wurde in einer Ledertasche am Leibriemen getragen.
Da die Pistole zwar von FN als Modell 1900 hergestellt, jedoch von Browning entwickelt wurde, findet man allgemein in den Vorschriften nur die Bezeichnung "Browning-Pistole" ohne Modellbezeichnung.

Nur in Gebieten mit Viehschmuggel wurde die Browningpistole getragen (1914).
Browning-Pistole Nachweis 2

Daß die Browningpistole in der Reichszollverwaltung endgültig nicht eingeführt wurde, lag an ihrem ausländischen Ursprung (Hersteller FN in Belgien). Das Reichsfinanzministerium wünschte eine deutsche Waffe. Nach Trageversuchen mit der Armeepistole 08 (1908 - 1912) entschied man sich schließlich für die Dreyse-Selbstladepistole, die von fast allen Ländern dann eingeführt wurde. Trotzdem trugen die Beamten in Sachsen diese Waffe bis etwa 1914.

Kaliber .32 (7,65 mm brow.)
Gesamtlänge 172 mm
Lauflänge 102 mm
Gewicht 625 mm
7-schüssig