Das holländische Lewis MG 20

Im Jahr 1910 wurde Isaac Newton Lewis mit der Entwicklung eines MG's beauftragt. Er stellte 1911 den ersten Prototyp seiner Waffe fertig und führte sie 1912 dem amerikanischen Heer vor. Er bekam jedoch keinen Auftrag. Daraufhin ging er 1913 nach Belgien und gründete dort die Firma "Armes Automatiques Lewis" in Lüttich. Die belgische Armee führte seine Waffe ein. Im ersten Weltkrieg mußte er Belgien verlassen und produzierte dann in England in erheblicher Anzahl seine Waffen. Das Lewis-MG wurde in der englischen Armee im Kaliber .303 geführt.

Die Niederlande erklärten sich im 1. Weltkrieg für neutral und konnten sich so an den technischen Errungenschaften ohne Mühe bereichern. Das Material, das auf ihr Gebiet kam (durch Absturz oder Verirrung der Mannschaften), wurde beim Erreichen holländischen Gebietes interniert. Unter den beschlagnahmten Gegenständen befanden sich auch einige Lewis-MG. Man erkannte die Vorteile dieser Waffe und führte sie 1918 offiziell in den Niederlanden ein. Sie wurde dann auch dort produziert. Die ersten MG's waren dann 1920 fertiggestellt und so erhielt dieses MG in den Niederlanden die Bezeichnung "Maschinengewehr Modell 1920". Das auffälligste Teil des Lewis-MG ist das Trommelmagazin. Außerdem brachten die Niederländer noch einen isolierten Tragegriff an. So hat dieses MG zwei charakteristische Merkmale, an denen man es gut identifizieren kann.

Exemplar aus der Ansichtskartenserie "Zollgrenzschutz"
mit holl. Lewis MG

Lewis-MG

Als 1940 die Deutschen in die Niederlande einfielen, erbeuteten sie auch eine große Anzahl Lewis-MG, die sie in eigenen Bereichen weiterverwendeten. So auch beim Zollgrenzschutz in den Niederlanden. Auf wenigstens einem Zollkreuzer war solch ein MG auf Lafette angebracht. Aber auch der Zollgrenzschutz an Land führte diese Waffe bis zum Ende des Weltkrieges.

Kaliber 7,9 x 57 R
Gesamtlänge 1260 mm
Lauflänge 654 mm
Gewicht 13000 g
Magazin mit 47 Patronen