Der Zoll im Norden ..
Im Januar/Februar 1917 erhielt Frau Klara H. und Tochter in Wandsbeck diese Karte, welche vom Ehemann bzw. Vater in Hadersleben als Feldpostkarte abgeschickt worden war.
Diese colorierte Karte stellt eine Szene an der Dänischen Grenze dar, mit den für solche Bilder typischen Elemente: Zöllner (beider Länder), Hund (merkwürdig, daß auf vielen "Grenzerbildern" auch Hunde abgebildet sind, obwohl es keine "Zollhunde" gab), und Frauen (bzw. Damen, meist waren es die Ehefrauen der Beamten oder Köchinnen der Dienststelle).
Noch etwas interessantes ist hier zu sehen, nämlich eine "Zollstraße". Diese Grenzbesonderheit habe ich schon in der Monatskarte 1/2000 erwähnt. Die Zollstraße liegt und lag zwischen den Zollämtern der entsprechenden Länder. Da es zu der damaligen Zeit keine Gemeinschaftszollämter gab (wahrscheinlich weil es keine zwischenstaatlichen Verträge gab, die die Amtshandlungen auf fremden Territorium betrafen), wurde der Weg zwischen den beiden Zollämtern zur Zollstraße erklärt. Das bedeutete, daß die Reisenden (bei Zöllnern auch "Kunden" genannt), die ausgereist waren (sich also hinter dem einen Zollamt befanden), auf dieser Straße bleiben mußten und diese nicht vorzeitig, also vor dem Erreichen des anderen Zollamtes, verlassen durften. Erst hinter dem zweiten Zollamt war der Weg wieder "frei".
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